Auch Denkmäler in Nordwestmecklenburg standen Besuchern offen, wie die Elektromühle Bad Kleinen. Sie war einst die größte Mühle in Mecklenburg. „Es ist von enormer Wichtigkeit, dass solche Denkmale erhalten werden“, sagte Nordwestmecklenburgs Landrätin Kerstin Weiss.
Die Gemeinde Bad Kleinen ist seit 2012 Eigentümer des 2,7 Hektar großen Areals und versucht über eine vom Land finanzierte Machbarkeitsstudie als „Mühlenviertel Bad Kleinen“ mit Wohn- und Geschäftsgebäuden zu entwickeln, beziehungsweise von geeigneten Investoren entwickeln zu lassen. Größtes Sorgenkind dabei: das Mühlenhauptgebäude. Hier käme nach Ansicht von Gemeinde und Verfasser der Studie, der Schleswig-Holsteinischen GLC Glücksburg Consulting AG, eigentlich nur eine öffentliche Nutzung infrage, um das Bauwerk langfristig zu erhalten. Die Alternative einer Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe wird von fast allen Seiten als nahezu aussichtslos betrachtet, da die Kosten für einen entsprechenden Umbau im zweistelligen Millionenbereich privatwirtschaftlich exorbitant hoch und damit schwer refinanzierbar und nicht rentabel wären.
Angestrebt wird nach wie vor, dort ein Landesmuseum, und zwar das derzeit noch vakante Archäologische, unterzubringen. Zumindest standorttechnisch sei Bad Kleinen in unmittelbarer Nähe von der Landeshauptstadt Schwerin, der Weltkulturerbestadt Wismar und den beiden Hansestädten Rostock und Lübeck geradezu prädestiniert. Zudem befindet sich Bad Kleinen in der Metropolregion Hamburg, betont Geertje Schumann vom Tourismusbüro Bad Kleinen.
Landrätin Kerstin Weiss sicherte der Gemeinde zu, sie bei einem weiteren Vorstoß in diese Richtung zu unterstützen. Unterstützung erfährt sie dabei von ihren Kollegen aus der Denkmalschutzbehörde, Fachdienstleiter Peter Hamouz und Sachbearbeiterin Dagmar Rickmann. So bleibt die Hoffnung der Einwohner, dass die Perkussions-Darbietungen des 1. Deutschen Schrottorchesters aus Gadebusch um die beiden Kreistagsabgeordneten Rico Greger und Ingrid Schafranski vor dem Mühlengebäude aufrütteln und keine Todestrommeln für das Gebäude waren.
Zukunftspläne schmiedet auch der Förderverein Marienkirche Groß Salitz e.V. Dessen 35 Mitglieder eint das Ziel, die Kirche als eines der bedeutendsten sakralen Baudenkmäler der Region zu erhalten und mit Leben zu erfüllen. Am Denkmalstag konnten sie nun 55 Besucher zu einem Benefizkonzert begrüßen.
Die Veranstaltung brachte inklusive Kuchenbasar 450 Euro ein. „Das ist nach unserer Einschätzung und Erfahrungen in vergangenen Jahren eine sehr gute Bilanz. Wir freuen uns“, betont Sabine Dallmeier-Peschke vom Förderverein Marienkirche Groß Salitz e.V.
Katharina Dieckmann, Pianistin und Dozentin am Hamburger Konservatorium hatte das Programm mit Susanna Bottlinger gestaltet und eine vielseitige und schöne Mischung zusammengestellt. Viele Leute haben sich nach dem Konzert begeistert geäußert, waren geradezu hingerissen von dem Gesang der beiden Sopranistinnen Helga Samson und Susanna Bottlinger. Daneben überzeugten alle Musiker durch Brillanz und Virtuosität.
von Peter Täufel (Gadebuscher-Rehnaer Zeitung, 12.09.2016)