Gemeinsam mit Vertretern des Fördervereins der Kirche Groß Salitz, des Landesamtes für Kultur- und Denkmalpflege und des Restauratorenteams Matthias Bresien und Hanja Stoob nahm Pastorin Ariane Baier die Entwürfe, die sogenannten Musterachsen, in Augenschein. „Es wurde lange über die Farbgebung diskutiert“, sagt Baier. Letztlich zahlt sich nun das Engagement des Fördervereins und seiner Mitglieder aus, die öffentlichkeitswirksam für die Sanierung werben und Förderer fanden. Letztlich unterstützen Experten als auch die Kirchgemeinde das neue Konzept, welches farbige Reben und weitere Stilelemente in unterschiedlicher Ausführung zeigt.
Dass die Umsetzung nicht allein das Aufbringen von neuer Farbe beinhaltet, verdeutlichen Bresien und Stoob. Das Restauratorenteam sicherte im ersten Schritt sämtliche Farbschichten auf dem Kirchgemäuer, damit die neuen Schichten eine tragfähige Basis erhalten. Bresien: „Zirka neun Farbaufträge, darunter zwei gotische, zwei aus dem Mittelalter und dem Barock sind zu finden.“ Eine wichtige Konservierungsarbeit betont Klaus-Peter Gauer vom Landeskirchenamt: „Die Malereien bleiben den nachfolgenden Generationen erhalten.“ Das schafft Freiräume zur Umsetzung der modernen Fassung und die ist gelungen, betont Jens Amelung vom Landesamt für Kultur und Denkmalpflege MV.Die Idee und die Entwürfe stammen aus der Werkstatt von Inga Momsen. Die Künstlerin entwarf das Farbkonzept. Ihr Einsatz gepaart mit dem Engagement des Fördervereins bewegte die Dr. Oetker-Stiftung zur Finanzierung der Probestrecke in der Marienkirche, die jetzt ihre Umsetzung im gesamten Gotteshaus findet. Dafür sind Gelder notwendig. „Rund 230 000 Euro sind veranschlagt. Die Gelder kommen u.a. von einer privaten Stifterin über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz“, sagt Johannsen. Weitere Hilfen werden über die Leaderaktionsgruppe „Mecklenburger Schaalseeregion“ erwartet, die die Einbettung des kulturhistorischen Bauwerkes in touristische Pfade im Unesco Biosphärenreservat Schaalsee für möglich hält. „Die Kirche wird Bestandteil eines Netzwerkes, ist über den Ort für weltliche Bestattungen hinaus auch Anlaufpunkt für naturkundliche Erlebnisse.“ Dazu zählt die Junior-Ranger-Gruppe die Eulen und weitere seltene Vögel vor Ort beobachtet, ein Haltepunkt für Radler, die Kaffee und Informationen erhalten. Nicht zu vergessen die Konzerte in der Kirche. „Ein guter Anfang auf dem Weg zur Kulturkirche“, meint Baier.
von Volker Bohlmann (Gadebuscher-Rehnaer Zeitung, 07.04.2016)