Etwas abseits von den Hauptverkehrswegen gelegen verschlägt es Fremde eher selten nach Groß Salitz. Wer dennoch in dem kleinen Dörfchen der Gemeinde Krembz angekommen ist, sollte unbedingt einen Blick auf und besser noch in die dortige St. Marienkirche werfen. Denn die Kirche unterscheidet sich schon äußerlich von den vielen typischen, kleinen Dorfkirchen in Nordwestmecklenburg. Die dreischiffige Basilika mit dem hölzernen Turmanbau weist für ein so kleines Dorf eine ziemlich stattliche Größe auf. »Die Kirche muss mal eine große Bedeutung gehabt haben für die Region«, ist Sabine Dallmeier-Peschke überzeugt. Die Vorsitzende des Fördervereins Marienkirche Groß Salitz e.V. kann gleich eine Vielzahl von Merkmalen aufzählen, die es so nicht oft zu sehen gibt. So sind neben vielen glasierten Schmuckelementen im Mauerwerk überall auch kleine Terrakotten mit Heiligenfiguren verbaut, die noch romanischen Ursprungs sind und damit älter als der eigentliche gotische Bau. Zahlreiche Nischen und ein Eucharistieschrank lassen vermuten, dass dort einst Reliquien aufbewahrt wurden. »Wir gehen davon aus, dass die Kirche mal ein Wallfahrtsort gewesen ist«, fährt die Vorsitzende fort. Diese Kirche als etwas Besonderes zu erhalten und die Sanierung zu unterstützen, hat sich der 2002 gegründete Förderverein als Ziel gesetzt. Vieles konnte schon geschaffen werden. So wurde zum Beispiel das Dach neu eingedeckt und der Barockaltar saniert. »Im nächsten Jahr möchten wir gerne die Kirche ausmalen und sammeln dafür noch Gelder, um dieses Projekt zu finanzieren. Eine Teilausmalung des Chores haben wir schon realisieren können«, freut sich Sabine Dallmeier-Peschke. Um Spendengelder einzuwerben, lädt der Verein mehrmals im Jahr zu Veranstaltungen ein. So gibt es am 11. September um 15 Uhr ein Benefizkonzert mit Hamburger Künstlern, die Instrumental- und Vokalwerke aus vier Jahrhunderten präsentieren.
von Vogt (Grevesmühlener Blitz am Sonntag, 04.09.2016)